37 Groß Fredenwalde; Rep. 37 Gut Groß Fredenwalde, Kr. Templin; 1592-2001 (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zu Inhalt und Struktur

Titel:Rep. 37 Gut Groß Fredenwalde, Kr. Templin
Dat. - Findbuch:1592 - 1913, 2001
Vorwort:Besitzgeschichte

Das östlich von Templin gelegene Städtchen und Gut Fredenwalde war seit Ende des 15. Jahrhunderts im Besitz der Familie v. Arnim. 1498 wird Bernd v. Arnim vom brandenburgischen Kurfürsten mit dem Städtchen Fredenwalde, der wüsten Feldmark Krynekow, dem Feld Hohenwalde und Temmen belehnt. Außerdem erwarb er Besitzungen in Libbesicke, Kölpin, Milmersdorf, Anteile von Blumenhagen, Götschendorf, Gollmitz, Klinkow, Kraatz und Sperrenwalde sowie Hebungen in Dauer, Baumgarten und Naugarten. Ursprünglich war Fredenwalde in Hand der v. Stegelitz gewesen, die 1416 mit Fredenwalde belehnt wurden und 1444 dort einen Wohnsitz hatten. 1442 verkauften die v. Stegelitz die erste Hälfte an die v. Klützow zu Dedelow, 1473 die andere Hälfte an die v. Greiffenberg zu Polßen. Den Arnims gelang es Ende des 15. Jh. den Besitz wieder miteinander zu vereinigen. Im Landreiterbericht von 1608 sind zwei Rittersitze in Fredenwalde nachweisbar, die nach ihren Besitzern Moritz und Magnus, Enkel des Bernd v. Arnim, benannt wurden und über Jahrhunderte hinweg als Anteile Bestand hatten. Nach Aussterben der Fredenwalder Linie gelangte der Besitz nach 1638 an den benachbarten Götschendorfer Zweig der Familie. Infolge des 30jährigen Krieges war die Wirtschaft ruiniert. Im Städtchen Fredenwalde fanden sich 1687 nur noch drei besetzte Bauernhöfe, alle Kossäten- und Handwerkerstellen, der Braukrug und ein Rittersitz (Magnus’ Hof) lagen wüst. Durch Alexander Magnus v. Arnim (1659-1727) erfolgte seit Ende des 17. Jh. eine planmäßige Wiederherstellung der darnieder liegenden und verschuldeten Güter. Er übernahm 1689 Magnus’ Hof, richtete die Wirtschaft wieder ein und baute die Gebäude auf. 1714 übernahm er von seinem Bruder auch den zweiten Anteil (Moritz’ Hof) und gründete in Fredenwalde eine Schule, deren Lehrer den Titel Rektor erhielt. 1725/26 erfolgte eine Erneuerung der Kirche. Nachdem 1728 die nunmehr Weißer (Moritz’) und Roter (Magnus’) Hof genannten Besitzanteile wieder getrennt worden waren, erfolgte 1765 eine erneute Erbteilung innerhalb der Familie. Eine Hälfte des Roten Hofes wurde dem Weißen Hof zugeschlagen und dieses Rittergut zur Unterscheidung künftig Groß Fredenwalde genannt. Dazu gehörten die Vorwerke Albertinenhof, Arnimswalde und Klein Fredenwalde. Der verbleibende Teil des Roten Hofes wurde zum Vorwerk und späteren Rittergut Neu Fredenwalde, um 1768 Willmine genannt. Groß Fredenwalde blieb bis zur Enteignung durch die Bodenreform im Jahre 1945 in Händen der Familie v. Arnim. 1929 war Hubert v. Arnim in Goslar Eigentümer. Das Rittergut umfasste 530 Hektar und wies einen Grundsteuerreinertrag von 7382 RM aus. Die Güter Arnimswalde, Klein Fredenwalde und Willmine waren 1900 und Albertinenhof 1906 an Hans v. Arnim auf Neuensund verkauft worden, der außer Albertinenhof und einzelnen Forsten 1923 sämtliche Güter der Landbank AG in Berlin zu Besiedlungszwecken veräußerte.

Bestandsgeschichte

Der Bestand wurde 2001 als Depositum von Alard v. Arnim auf Groß Fredenwalde übernommen. Er umfasst die ältere Überlieferung (1592 bis ca. 1870), die sich 1945 beim Eigentümer in Goslar befand und so den Plünderungen vor Ort entging. Es liegt eine ältere, chronologisch nach Besitzern geordnete Findliste vor, die vermutlich im Zusammenhang mit der Erarbeitung der Familiengeschichte v. Arnim entstanden ist und bei der Eingabe in die Archivdatenbank überarbeitet wurde. Der Verbleib der jüngeren Überlieferung ist unbekannt. Akten des Patrimonialgerichtes sind 1945 im GStA verbrannt. Im November 2022 wurde der Bestand auf seinen jetzigen Umfang durch die Übernahme von Urkunden, Akten und Fotos des Familienarchivs angereichert und ein Schenkungsvertrag über den gesamten Bestand im Juli 2023 abgeschlossen.

Literatur

Mathis Leibetseder und Werner Heegewaldt, Gestaltete Landschaft. Archivalische Quellen zu Schlössern, Herrenhäusern und Gärten im Land Brandenburg [= Inventar der baugeschichtlichen Quellen im Brandenburgischen Landeshauptarchiv]. Berlin 2004, Nr. 2261-2263. - Ernst Devrient u. Werner Konstantin v. Arnswaldt, Das Geschlecht von Arnim, Teil II, Bd 1: Die Hauptstämme Zichow und Zehdenick, (Prenzlau) 1923 S. 454ff. - Peter-Michael Hahn und Hellmut Lorenz (Hrsg.), Herrenhäuser in Brandenburg und der Niederlausitz. Kommentierte Neuausgabe des Ansichtenwerks von Alexander Duncker (1857-1883), Berlin 2000, Bd. II/206-209. - Ulrike Wonneberger, Entwurf für den alten Gutspark in Groß Fredenwalde, Diplomarbeit der FHS Osnabrück, Typoskript, 2001 (= Rep. 37 Fredenwalde, Nr. 77).

Angaben zum Umfang

Umfang:0,99 lfm; 82 Akte(n)

Angaben zur Benutzung

Zitierweise:BLHA, Rep. 37 Gut Groß Fredenwalde Nr.
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL: http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=104481
 
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